Mit dem Traktor vom Allgäu bis nach Neuendettelsau

NEUENDETTELSAU

Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von etwa 20 Stundenkilometern bewältigte kürzlich Martin Mader mit seinem Traktor eine Strecke von 240 Kilometern vom Allgäu bis nach Neuendettelsau in 15 Stunden. Der 64-Jährige ist in Moosbach bei Kempten zuhause, war in seinem Berufsleben Gastwirt und Bäcker, und reist in seinem Rentnerdasein nunmehr von Traktorentreffen zu Traktorentreffen. Sein Gefährt, ein Traktor der Marke „Schlüter AS 15 K, Baujahr 1956“ mit Anhänger, war auch beim diesjährigen Treffen der Traktorenfreunde in Mitteleschenbach zu sehen. Dort erhielt Mader einen Ehrenpreis für die weiteste Anreise „auf Achse.“ Die Gelegenheit, erstmals in Franken zu sein, nutzte der Allgäuer, seinen Bruder Klaus Herz in Neuendettelsau zu besuchen. Seit etwa drei Jahren ist der begeisterte Traktorfahrer unterwegs und bringt es auf 4 000 Kilometer im Jahr. Seine bisher weitesten Strecken führten ihn nach Südtirol, schwärmte er und gab zu verstehen, dass er weiterhin mit seinem Gefährt auf den Straßen Deutschlands und des benachbarten Auslands unterwegs sein werde. Solange seine Gesundheit mitmacht. Vor 1 ½ Jahren verstarb seine Ehefrau, die ihn des Öfteren auf den Touren begleitete. Nun ist sein weißer Schäferhund „Ginger“ ein treuer Begleiter, der im Anhänger die untere Etage behauptet, während sein Herrchen in einem aufklappbaren Zelt auf dem Dach des Anhängers nächtigt. Etliche spannende Erlebnisse gab es zu erzählen. Gefährliche Situationen jedoch sind  dem „Bulldogritter“ der Straße bisher nicht passiert, sagte er. Einen Platz für die Nacht sucht Mader meist auf Campingplätzen, da ist es wenigstens sicherer als im freien und unbewachten Gelände. Jeder Tag sei bunt und schön, wenn auch mal etwas nicht so reibungslos klappen sollte. Sein auffälliges Gespann ist ein nicht alltäglicher Blickfang für viele Verkehrsteilnehmer, wusste Mader stolz zu berichten. Als Hindernis auf den Straßen sehe er sich nicht, denn ein Trecker, der nur mit zwanzig Stundenkilometern dahinfährt, kann leicht überholt werden, resümierte der „Weltenbummler“ mit seinem 56er „Schlüter.“ In Südtirol gibt es kaum einen Pass, den er noch nicht befahren hat, sagte Mader mit Stolz und Begeisterung. Ein ganz besonderes Erlebnis war für ihn, dass er sich heuer mit seinem Traktor in die längste Traktorenschlange der Welt einreihen konnte. 1345 Trecker mit einer Gesamtlänge von 4280 Meter – das ist Weltrekord. Dieses Ereignis fand in Mennisweiler bei Bad Waldsee in der Nähe des Bodensees statt. Eine weitere Attraktion war der Konvoi von 359 Traktoren zum Stilfser Joch. Schaulustige säumten die Straßen und auf der Passhöhe wurden die tuckernden Ankömmlinge von den Zuschauern bejubelt. Sein nächstes Ziel steht auch schon fest. Es ist abermals Südtirol, wo sein Freund Peter in St. Pauls eine Konditorei mit Café betreibt. Im nächsten Jahr findet ein Traktorentreffen auf der Seiser Alm in Südtirol statt. Und Martin Mader ist dann auch wieder mit dabei.

Text + Foto: Klemens Hoppe

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